Was versteht man unter einem Gradierwerk und wie funktioniert es?
Ein Gradierwerk, auch Leckwerk genannt, ist ein Holzgerüst mit Bündeln aus Reisig (bevorzugt von der Schlehe), das in Kurparks steht und ursprünglich der Salzgewinnung diente. Hierbei wurde der Salzgehalt im Wasser erhöht, indem das Wasser der durch das Reisig geleiteten Sole auf natürlichem Wege nach und nach verdunstete. Diverse Verunreinigungen innerhalb der Sole (Gips, Kalk, …) lagerten sich in den Dornen ab und bildeten den sogenannten Dornstein.
Heute stehen Gradierwerke vorrangig in Kurorten und werden dort zu Kurzwecken betrieben. Die um die Leckwerke entstehende Luft ist reich an Salzaerosole und Soletröpfchen, die diverse Partikel binden und die umgebende Luft reinigen und klären.
Durch das Einatmen dieser feuchten und salzhaltigen Luft, die einer wohltuenden Meeresbrise gleichkommt, werde die Schleimhautwände der Atemwege von Menschen, insbesondere aber kränklicher Menschen wie Asthmatiker, Pollenallergiker und chronisch und akut Atemwegserkrankter befeuchtet. Zudem ist Salz für sich hoch effizient keimtötend, soll angeschlagene, geschwollene Schleimhäute abschwellen lassen und zudem gut Sekret lösend wirken.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Ärzte (insbesondere Lungenfach- und HNO-Ärzte) und Heilpraktiker ihren Patienten mit unterschiedlichsten Atemwegsbeschwerden häufig neben einer konventionellen Therapie auch einen längerfristig anhaltenden Urlaub am Meer oder regelmäßige Aufenthalte in Kurorten mit einhergehenden längeren Besuchen solcher Gradierwerke empfehlen. Die geklärte, feuchte, salzhaltige Luft in Gradierwerken soll aber auch für „Gesunde“ wertvoll sein, da auf diese Weise mögliche Atemwegserkrankungen noch vor ihrer Entstehung abgeschmettert werden können sollen.
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